Jusos beschließen Kommunalwahlprogramm

Am vergangenen Sonntag beschlossen die Marler Jusos auf ihrer Vollversammlung ihr eigenes Kommunalwahlprogramm, mit welchem sie gemeinsam mit ihren „jungen Kandidaten-Team“ in die Kommunalwahl ziehen.
Bereits im letzten Jahr wurden Katrin Steindler und Brian Nickholz auf der Delegiertenkonferenz der Marler SPD als Ratskandidaten für die Wahlkreise 21 (Drewer) und 18 (Brassert) gewählt. Steindler, die zum ersten Mal antritt, bildet gemeinsam mit Nickholz, der bereits bei der letzten Wahl im Rat einzog, sowie mit den Jusos auf den Listenplätzen der SPD Melina Kurowski, Jaqueline Rutke und Sebastian Mittmann das Team der jungen Kandidaten. Dies wird von Anita Bertels unterstützt. Sie ist auf der Reserveliste für den Kreistag. „Unser Ziel ist es gemeinsam den Erst- und Jungwählern die kommunalpolitischen Zusammenhänge verständlich zu machen und die Politik der SPD sowie der Jusos in Marl näher zu bringen“, erklärt Katrin Steindler. So wollen die Jusos aktiv für die Teilnahme an der Kommunal- und Europawahl werben.
Inhaltlich wird die Jugendorganisation der SPD in ihrem Programm „gemeinsam Zukunft gestalten“ konkret. So soll zum Beispiel das Budget für die offene Kinder- und Jugendarbeit auf die heutige Summe festgeschrieben und mit einen Inflationsausgleich versehen werden, um die hervorragende Arbeit in den Einrichtungen (wie das Forsthaus Haidberg, das HoT Hülsberg, das JZ Hagenbusch, das HoT Boje, die Spieliothek, der Hotspot und das MaKi-Mobil) langfristig zu sichern. Dabei wird eine Weiterentwicklung oder Umstrukturierung der bestehenden Angebote nicht ausgeschlossen. Weiterhin setzen sich die Jusos für eine Neuorganisation des öffentlichen Personennahverkehrs ein. Mit dem Ziel durch eine bessere Anbindung an die Städte des Kreises und des Ruhrgebiets das Wohnen in Marl insbesondere für junge Menschen attraktiver zu machen. Denn die großen Discotheken oder eine Hochschule findet man nur außerhalb von Marl.
Auch der Bereich Schule darf nicht fehlen. Denn schließlich verbringen junge Menschen immer mehr Zeit in der Schule. Hier hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Viele Schulgebäude wurden saniert. Doch mangelt es in einige Schulen an einer zeitgemäßen Ausstattung. Ebenso wichtig ist der dauerhafte Erhalt der Schulsozialarbeit in Marl. Des Weiteren wollen die Jusos dafür sorgen, dass die Bundeswehr und andere Unternehmen nicht mehr in den Marler Schulen bevorzugt werben dürfen. Hier bieten die Jobbörsen den einzig angemessenen Rahmen. Werbeveranstaltungen in den Klassenräumen soll hingegen nicht mehr geben!
Auch die Stadtentwicklung ist ein wichtiges Themenfeld in dem Programm der Jusos. Neben den Überlegungen wie der Marler Stern im immer größer werdenden Konkurrenzkampf bestehen kann, gibt es die Idee das Stadtbild durch „Generationsplätze“ aufzuwerten. Ob durch öffentliche Grillplätze am City See oder durch Streetworkout Geräte am Zechenplatz, hier ist Kreativität gefragt. Entscheidend ist, dass man auch mit kleinen Investitionen die Attraktivität der öffentlichen Plätze beachtlich steigern könnte.
Natürlich gibt es auch Themen die nicht alleine kommunal gelöst werden können. So sind die Möglichkeiten bei dem Thema Flüchtlingspolitik sehr eingeschränkt. Doch auch hier sehen die Jusos Handlungsbedarf. Gerade die jüngsten Äußerungen von rechtspopulistischen Parteien (wie der UBP) machen deutlich, dass seitens der Stadt mehr Aufklärung betrieben werden muss. Außerdem sollen die Verwaltungsabläufe überprüft werden. Ziel muss ein humanerer Umgang mit den betroffenen Menschen sein. In diesem Zusammenhang sind auch Konzepte wie das „Leverkusener-Modell“ zu prüfen.
Ihr Programm wollen die Jusos nun auf einer Jugendkonferenz mit vielen Jugendlichen diskutieren. Die Ergebnisse, Anregungen und Ideen sollen als Ergänzung zum Juso-Programm aufgenommen werden. Gemeinsam mit Bürgermeister Werner und den jungen Kandidaten werden die Jusos Vereine, Verbände, die Gewerkschaftsjugend, die Schülervertretungen sowie alle interessierten Jugendlichen einladen. „Wir haben hervorragende Kandidaten und ein breit aufgestelltes Programm. Auf dieses Paket sind wir stolz“, freut sich der Juso-Vorsitzende Benjamin Mikolajewski.