Mit frisch gebackenen und unfassbar leckeren Muffins von Sandra Wienströer-Gurski und Roswitha Vos als Verpflegung ging es für uns nun auf den Weg zur Bildungsfahrt in die Hauptstadt. Frei nach dem Motto: Berlin, immer eine Reise wert! 4 Tage unter dem Motto „Berlin, 30 Jahre nach der Wende – Schmelztiegel von Geschichte + Politik“ sollten uns spannende Diskussionen, eindrückliche Besichtigungen und interessante Einblicke in die Geschichte und aktuellen Herausforderungen Berlins bieten.
Nachdem wir uns im Hostel eingerichtet hatten, fuhren wir zur Friedrich-Ebert-Stiftung, wo wir mit drei Referent*innen der Stiftung über Digitalisierung, Bildung und Rechtsextremismus diskutierten. Im Fokus des Gesprächs standen Fragen nach einer sozialdemokratischen Erzählung als Gegenvision zu nationalistisch geprägten Argumentationen rechtspopulistischer Parteien, die Suche nach gerechten Antworten in Zeiten forschteitender Digitalisierung sowie aktuelle Herausforderungen der Bildungspolitik. Abends trafen wir uns dann mit unserem MdB Michael Groß im Lokal Berliner Republik, wo wir über den sozialen Wohnungsbau, Haushaltsrecht sowie die Neuorientierung der SPD in der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik.
Tag 2 begann mit einem gemeinsamen Frühstück in unserer Unterkunft nahe dem Willy-Brandt-Haus in Berlin-Kreuzberg. Anschließend fuhren wir zum deutschen Bundestag, wo uns Michael Groß eine persönliche Führung durch das Parlament sowie das Paul-Löbe- und das Jakob-Kaiser-Haus gab und für Fragen rund um die Rolle des Bundestags als Arbeitsparlament sowie den Alltag eines Bundestagsabgeordneten zur Verfügung stand. Nach der Führung konnten wir noch die Besuchertribüne über dem Plenarsaal besuchen, bev or wir zum zweiten Diskussionstermin – mit der bildungspolitischen Sprecherin der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Dr. Maja Lasic – zum Abgeordnetenhaus im historischen Gebäude des preußischen Landtags, nahe dem Checkpoint Charlie, liefen.
Frau Dr. Lasic führte uns zunächst in die Unterschiede zwischen den Bildungs- und Schulsystemen in NRW und Berlin ein und stellte und dann die Erfahrungen des Berliner Senats im Transformationsprozess vom viergliedrigen Schulsystem – mit Haupt-, Real-, Gesamtschule und Gymnasium – hin zu einem zweigliedrigen System – mit integrierter Sekundarschule und Gymnasium – vor. Eine Führung durch die geschichtsträchtigen Räumlichkeiten des Abgeordnetenhauses rundeten das Bildungsprogramm am zweiten Tag in der Hauptstadt ab.
Am nächsten Tag fuhren wir zur Gedenkstätte im ehemaligen Konzentrationslager Sachsenhausen in Berlins Nachbarstadt Oranienburg. In einer rund zweistündigen Führung erfuhren wir interessante aber bedrückende Hintergründe zur Geschichte des Lagers, zu den Opfern und Tätern, zur Nachnutzung einzelner Gebäude sowie zum Wissen der Zivilbevölkerung, die unmittelbar an das Lager angrenzend lebte. Eindrücke, die für uns die Wichtigkeit guter und stetiger Erinnerungsarbeit untermauert haben. Der Besuch des jüdischen Museums Berlin am Nachmittag, unterstricht diesen Aspekt noch einmal und die gezeigten Kunstwerke und Installationen, die teilweise explizit den Opfern des Holocaust gewidmet sind, vermittelnden im richtigen Ton, weshalb so etwas nie wieder geschehen darf.
Der letzte Abend führte uns dann zum Italiener, bevor wir am vierten Tag – nach einer Reflexionsrunde und einem Ständchen für ein Geburtstagskind – den Weg nach Hause antraten. Für alle Teilnehmer*innen stand da schon fest: Wiederholung erwünscht!